Schimmelpilze

Schimmelpilze sind ein wichtiger Bestandteil unserer Umwelt und tragen wesentlich zur Zersetzung von abgestorbenem Material bei. In Innenräumen sind sie allerdings schädlich, da ein Befall eine Vielzahl von Gesundheitsbeschwerden auslösen kann.

Dazu gehören unter anderem:

Darüber hinaus wird das Immunsystem belastet, was die allgemeine Anfälligkeit für Krankheiten erhöht und besonders bei immungeschwächten Menschen (z.B. nach einer Chemotherapie, Antibiotika-Behandlung) sowie bei Kleinkindern und Senioren (das Immunsystem ist erst bei Jugendlichen voll ausgereift und baut im erhöhten Alter wieder ab) zu starken Gesundheitsbeschwerden führen kann.

Schimmelpilze sind dabei sehr anspruchslos und brauchen für ihre Entwicklung lediglich Feuchtigkeit und überall vorhandenes organisches Substrat als Nährstoffe. Sie wachsen in einem breiten Temperaturbereich zwischen etwa 0°C (einige Arten auch unter dem Gefrierpunkt) und +55°C. Schimmelpilzsporen können auch ohne Feuchtigkeit jahrelang überleben und werden bei günstigeren Lebensbedingungen (Feuchtigkeit) reaktiviert, was zu einem erneuten Befall führen kann. Manche Schimmelpilze können außerdem Toxine bilden, welche Vergiftungserscheinungen hervorrufen können.

Nach offensichtlichen Schadensereignissen, wie Wasserschäden, aber auch bei versteckt wachsendem Befall ist daher schnelles und gezieltes Handeln erforderlich. Es ist wichtig, nicht nur den Schimmel zu entfernen, sondern auch die Ursachen zu identifizieren und zu beseitigen. Egal ob zuhause, am Arbeitsplatz, im Kindergarten oder in der Schule, wir spüren den Schimmelpilzbefall auf und beraten Sie bei der nachhaltigen Entfernung, damit Sie, Ihre Familie, Ihre Mitarbeiter oder Kunden sich in einem gesunden Umfeld wiederfinden.

Feuchtigkeit und Schimmelpilzbefall

Grundvoraussetzung für Schimmelbildung ist neben den überall vorkommenden Kohlenstoffquellen ein Minimum an Feuchtigkeit. Unter ständig trockenen Bedingungen kann sich kein Schimmel entwickeln! Da aber Schimmelpilze keine sehr hohen Ansprüche stellen und ihre Sporen monate- und jahrelang überdauern können, bevor sie wieder günstige Wachstumsbedingungen finden, kann schon sporadisch auftretende höhere Feuchtigkeit zum Befall führen. Sind z.B. eine Wand, eine Dachschräge, oder der Estrich feucht geworden, muss dafür gesorgt werden, dass der Bereich möglichst schnell wieder austrocknet.
 
Foto links: durchfeuchtete Außenecke durch schadhaftes Flachdach. Foto Mitte: durchnässte Verlegeplatte nach einem Wasseraustritt aus dem Frischwasserschlauch zu einer Gastherme auf dem Dachboden. Darunter befindet sich eine Holzbalkenlage. Foto rechts: Schimmelpilzbefall auf dem durchfeuchteten Decken- und Wandbereich sowie aufgequollenes Laminat durch eine fehlende Abdeckung des Kamins
Wasserschaden, durchfeuchtete Außenecke durch schadhaftes Flachdach
durchfeuchtete Außenecke durch schadhaftes Flachdach
durchnässte Verlegeplatte nach einem Wasseraustritt
durchnässte Verlegeplatte nach einem Wasseraustritt
Schimmelpilzbefall auf dem durchfeuchteten Decken- und Wandbereich sowie aufgequollenes Laminat
Schimmelbefall Decken- und Wandbereich

Nach einem Wasserschaden ist es oft nicht ausreichend, die durchfeuchteten Materialien lediglich zu trocknen und ggf. mit einem Anti-Schimmelmittel zu behandeln. Sofern sich starker Schimmelpilzbefall gebildet hat, ist es in der Regel erforderlich, die betroffnen Bauteile zurückzubauen. Dies trifft besonders dann zu, wenn Zwischenwände aus Gipskarton starken Schimmelpilzbefall aufweisen. Auch die Estrich-Dämmschicht kann nach einen Wasserschaden mit Schimmelpilzen und/oder Bakterien belastet sein. Durch eine mikrobiologische Untersuchung kann geprüft werden, ob eine Estrich-Trocknung möglich ist oder ein Austausch aufgrund der Kontamination erforderlich ist. Es ist anzumerken, dass auch von einem abgetrockneten Schimmelpilzbefall ein Gesundheitsrisko ausgehen kann. Von den gasförmigen Stoffwechselprodukten (MVOCs) bestimmer Schimmelpilze, insbesondere Fusarium-Arten, kann es zu einem unangenehmen Geruch kommen, der z. B. typisch für feuchte Keller ist.    

Foto links: durchfeuchtete Außenecke durch schadhaftes Flachdach. Foto Mitte: durchnässte Verlegeplatte nach einem Wasseraustritt aus dem Frischwasserschlauch zu einer Gastherme auf dem Dachboden. Darunter befindet sich eine Holzbalkenlage. Foto rechts: Schimmelpilzbefall auf dem durchfeuchteten Decken- und Wandbereich sowie aufgequollenes Laminat durch eine fehlende Abdeckung des Kamins

Bei einem Wasserschaden ist es neben der Trocknung zwingend erforderlich, die Stelle(n) des Feuchtigkeitsaustritts (Leckagen) zu orten und fachgerecht zu beseitigen. Dabei kann es erforderlich sein, die wasserführenden Rohrleitungen vollständig auszutauschen.

Manchmal wird auch nicht erkannt, dass es allein mit einer Abdichtung, z. B. von einer undichten Badewannen- oder Duscharmatur und „Kosmetik“ nicht getan ist. Wir wurden zu einem Fall in einem denkmalgeschützten Altbau gerufen, wo die Badewannenarmatur tropfte und zudem einige Fliesen über der Wanne abgefallen waren. Darunter war dunkler Schimmelpilzbefall sichtbar. Auf den Sanierungsvorschlag: „Wand mit Anti-Schimmelmittel behandeln, Fliesen wieder ankleben und die Armatur abdichten“ ließen sich die Eigentümer zum Glück nicht ein. Wir stellten eine massive Durchfeuchtung der Außenwand und des Bodens fest. Daraufhin wurde zuerst die Wanne ausgebaut, wobei sich dann ein immer größeres Schadensausmaß zeigte. Zum Schluss war das Badezimmer weitgehend entkernt (Fotos unten). Zum Glück war kein Schwammbefall an den Holzbalken aufgetreten, sondern nur Schimmelpilzbefall, sodass die Statik nicht gefährdet war.

Flickarbeiten und andere Improvisationen sind in der Regel für einen dauerhaften Erfolg nicht ausreichend, wie auf den nebenstehenden Fotos von einem asbesthaltigen Abwasserohr aus den 1970er Jahren zu sehen ist. Die Schadstellen (Löcher) wurden einfach mit Klebeband verschlossen.
 
Flickarbeiten und andere Improvisationen sind in der Regel für einen dauerhaften Erfolg nicht ausreichend, wie auf den nebenstehenden Fotos von einem asbesthaltigen Abwasserohr aus den 1970er Jahren zu sehen ist. Die Schadstellen (Löcher) wurden einfach mit Klebeband verschlossen.
Gründe für feuchte Stellen können neben spontanen Wassereinbrüchen auch Schäden am Gebäude sein, z. B. Undichtigkeiten des Daches, Mauerrisse, unzureichende Abdichtung von Fenster- und Türanschlüssen, nicht isolierte Außenwände, Schäden im Erdkontaktbereich, undichte Versorgungsrohre oder so genannte Wärmebrücken. Auch häufige Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur können das Wachstum von Schimmelpilzen begünstigen.
 
Sind die (Außen-)Wände großflächig verdeckt, z. B. durch größere Schrank- oder Regalwände oder große, dicht anliegende Bilder oder Spiegel, ist dahinter keine ausreichende Luftzirkulation möglich und es kann sich Schimmelpilzbefall bilden. Vermeiden lassen sich diese Probleme am ehesten, wenn die Möbel etwa 5 cm von der Wand entfernt und möglichst auf Füßen stehen, und bis zur Decke auch noch Platz ist.
 
Feuchtigkeit schlägt sich im Allgemeinen dort nieder, wo eine bessere Wärmeleitfähigkeit besteht als in der Umgebung. Metalle wie Fensterrahmen aus Aluminium haben z. B. eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit. Dies macht sie zu besonders gefährdeten Punkten für das Auftreten von Kondensationsfeuchtigkeit.